Sondertilgung: Was ist das und ist sie sinnvoll?
Das Wichtigste in Kürze
- Sondertilgung bedeutet, dass man zusätzlich zur vereinbarten Kreditrate eine oder mehrere Rückzahlungen vornimmt, um schneller wieder schuldenfrei zu werden und Zinsen zu sparen.
- Die Möglichkeit zu Sondertilgungen wird im Kreditvertrag geregelt. Manche Verträge erlauben Sondertilgungen gar nicht, andere nur gegen Gebühr, zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr oder nur bis zu einer gewissen Höhe.
- Eine gut verzinste Geldanlage kann u. U. vorteilhafter sein als eine außerplanmäßige Tilgung.
- Wenn der alte Kreditvertrag mit hohen Zinsen abbezahlt wird und das aktuelle Zinsniveau niedrig liegt, lohnt es sich, über eine Umschuldung nachzudenken.
Die Sondertilgung – eine sinnvolle Vertragsoption
Sondertilgung bedeutet, dass Sie als Kreditnehmer über die normalen Raten hinaus außerplanmäßige Zahlungen an Ihren Kreditgeber leisten. Das ist gleich doppelt sinnvoll: Zum einen sind Sie so früher schuldenfrei und zum anderen sparen Sie dadurch Zinsen, sodass Ihr Kredit insgesamt günstiger wird. Die Ersparnis kommt daher, dass die Zinsen für Ihren Kredit sich daran bemessen, wie viel von der Kreditsumme noch nicht zurückgezahlt ist. Zahlen Sie schnell viel zurück, sinken die Zinsen. Aus diesem Grund sind Sondertilgungen eine beliebte Option bei Ratenkrediten.
Für Kreditgeber hingegen bedeuten Sondertilgungen, dass sie weniger an dem Kredit verdienen. Deshalb erlauben manche Verträge gar keine Sondertilgungen oder nur mit gewissen Einschränkungen. Wenn Sie damit rechnen, in den Jahren des Abbezahlens hin und wieder Geld übrig zu haben – beispielsweise weil Sie Gehaltserhöhungen, Weihnachtsgeld oder die Auszahlung einer Versicherung erwarten –, sollten Sie vor Vertragsabschluss unbedingt prüfen, welche Möglichkeiten der Sondertilgung Sie hätten. Achtung: Räumt Ihnen Ihr Kreditgeber die Option auf Sondertilgung nur gegen Aufpreis ein, müssen Sie evtl. höhere Summen sondertilgen, damit es sich am Ende für Sie lohnt.
Tipp:
Den S Kredit-per-Klick gibt es wahlweise als Konsumentenkredit zur freien Verfügung oder als Autokredit. Sie wählen, was Ihnen wichtig ist: niedrige Raten oder schnelle Rückzahlung. Sondertilgungen sind jederzeit und ohne zusätzliche Kosten möglich.
Gebühren und Konditionen bei Sondertilgungen
Da Kreditgeber weniger Zinsen einnehmen, wenn ein Kredit früher zurückgezahlt wird, erlauben sie Sondertilgungen oft nur mit Einschränkungen. Viele Verträge sehen vor, dass Sondertilgungen nicht beliebig oft, sondern beispielsweise nur einmal im Jahr vorgenommen werden können. Manche Kreditgeber geben sogar feste Termine für Sonderzahlungen vor – in der Regel nur im jährlichen Takt. Verpassen Sie diesen Termin, haben Sie keine Chance, Ihre außerplanmäßige Rückzahlung nachzureichen. Andere Verträge erlauben Sondertilgungen nur bis zu einer gewissen Höhe, beispielsweise pro Jahr max. 5 Prozent der Kreditsumme. Oder Sie können Sondertilgungen nur gegen Gebühr durchführen. In diesem Fall sollten Sie vorher ausrechnen, ob diese Gebühr die Höhe der eingesparten Zinsen möglicherweise übersteigt.
Möchten Sie einen Kredit in Form einer großen Sondertilgung auf einmal zurückzahlen, kann außerdem eine Vorfälligkeitsgebühr anfallen. Damit federt der Kreditgeber seinen Verlust ab, da vertraglich ja eine längere Zinszahlung vereinbart war. Gut für Sie: Im Falle eines normalen Konsumentenkredits darf die Vorfälligkeitsgebühr nicht mehr als 1 Prozent der Restschuld betragen.
Prüfen Sie daher vor dem Abschluss Ihren Kreditvertrag genau. Achten Sie auf versteckte Zusatzkosten und Gebühren und finden Sie heraus, ob eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangt wird.
Wann ist eine Sondertilgung sinnvoll?
Eine Sondertilgung ist besonders dann sinnvoll, wenn eine anderweitige Investition voraussichtlich weniger Gewinn einbrächte, als Sie durch die Sondertilgung sparen würden. Ein Beispiel: Wenn Sie überlegen, ob Sie besser sondertilgen oder das Geld auf dem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto mit eher niedriger Verzinsung liegen lassen, ist die Sondertilgung in vielen Fällen die bessere Wahl. Überlegen Sie hingegen, eine Immobilie als Kapitalanlage zu kaufen, kann diese Anlage im Laufe der Zeit so profitabel werden, dass Sie die Zinsausgaben für den Kredit locker wieder reinholen.
Würden Sie mit der Sondertilgung Ihren Kredit vollständig abbezahlen, sollten Sie zuvor jedoch prüfen, ob eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt und wie hoch sie wäre. Möglicherweise würde diese Entschädigung nämlich dazu führen, dass Sie am Ende durch die Sondertilgung gar nichts einsparen, sondern sogar mehr zahlen müssen als eigentlich vorgesehen.
Sie sehen: Ob und in welcher Höhe sich eine Sondertilgung lohnt, hängt von den Umständen ab. Je nachdem, was Sie erreichen möchten, kommt vielleicht auch eine Umschuldung für Sie infrage. Umschulden bedeutet, dass man einen neuen Kredit aufnimmt, um damit einen oder mehrere alte Kredite auf einen Schlag abzubezahlen. Das lohnt sich besonders dann, wenn der neue Kredit deutlich günstiger wäre. Oft dient eine Umschuldung auch dazu, mehrere parallel laufende Kredite zu einer einzigen monatlichen Rate zusammenzufassen, um so Ordnung in die eigenen Finanzen zu bringen.
Tipp
Je früher Sie sondertilgen, desto früher setzt die Zinsersparnis ein. Wenn Sie beispielsweise einmal jährlich sondertilgen möchten, dann tun Sie es am besten schon im Januar, weil dann die Zinsen fürs ganze restliche Jahr niedriger ausfallen.
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Häufig gestellte Fragen zur Sondertilgung
Die Sondertilgung gewährt dem Kreditnehmer die Möglichkeit, kleine oder auch größere Beträge zusätzlich zu den vereinbarten monatlichen Raten einzuzahlen. Durch die Sonderzahlungen verringert sich die Restschuld und damit zusammenhängend die Zinslast.
Außerplanmäßige Rückzahlungen sind vertraglich in ihrer Höhe und ihren Einzahlungsoptionen geregelt. Das können jährliche Extrazahlungen zwischen fünf und zehn Prozent der Nettodarlehenssumme sein. Auch kann ein Jahreshöchstbetrag in Euro festgelegt sein. Dritte Möglichkeit: Die Bank fixiert für die Sonderzahlungssumme einen Gesamthöchstbetrag in Prozent. Des Weiteren gibt es die feste und die optionale Sondertilgung. Die feste schreibt genaue Termine für die jeweilige außerplanmäßige Zahlung vor. Die optionale gewährt größere Flexibilität in Zahlungshöhe und vor allem Zahlungszeitpunkt. Auch wird zwischen kostenlosen Sondertilgungen und Sondertilgungen mit einer Vorfälligkeitsentschädigung unterschieden.
Ja, Sondertilgungen sind sowohl beim Privat- als auch beim Autokredit jederzeit möglich. Überweisen Sie den gewünschten Betrag auf Ihr Kreditkonto mit dem Verwendungszweck "Sondertilgung". Die Sonderzahlung muss mindestens die Höhe einer monatlichen Rate haben.
Je nach Darlehensgeber können Sonderzahlungen einmalig im Jahr zu einem festen Termin oder mehrmals pro Jahr erfolgen. Beim S Kredit-per-Klick können Sie ganz flexibel jederzeit außerplanmäßig tilgen.
Die Höhe der jährlichen außerplanmäßigen Tilgungen ist im Kreditvertrag fixiert. Das kann ein Höchstbetrag pro Jahr oder ein Gesamtbetrag für die komplette Laufzeit des Kredits sein. Dritte (und häufigste) Variante: Der Vertrag legt einen Prozentwert für die Sondertilgung fest. Wenn Sie als Kreditnehmer fünfprozentige Sonderzahlungen auf eine Kreditsumme von 20.000 Euro vereinbaren, dürfen Sie jährlich 1.000 Euro extra einzahlen.
Das Geld anzulegen kann, sofern die Rendite verlässlich hoch ist, eine gute Alternative sein. Eine weitere Option wäre die Umschuldung. Wenn Sie einen Kredit mit teuren Zinsen bedienen und der Kapitalmarkt derzeit günstiger verzinste Verträge bietet, lohnt sich die Umschuldung auf einen neuen Kreditvertrag.
Der Vorteil einer erhöhten Tilgungsrate: Sie müssen nicht auf einen Schlag größere Extrasummen einzahlen – durch den höheren Tilgungssatz verteilt sich die Belastung gleichmäßig übers Jahr. Im Ganzen betrachtet fahren Sie jedoch mit der Sondertilgung und der dadurch niedrigeren Zinslast größere Spareffekte ein.