Schulden mit Kredit bezahlen: Wann ist das sinnvoll?

Auf den ersten Blick mag es paradox erscheinen, Schulden mit einem Kredit zu bezahlen. Dennoch kann es in bestimmten Situationen vernünftig sein, einen neuen Kredit zur Schuldentilgung aufzunehmen. In diesem Artikel geht es darum, wann das der Fall ist und worauf man achten sollte.

Kreditaufnahme leicht gemacht – vielfältige Angebote für Kreditfinanzierung

Finanzierungen mittels Kredit sind heutzutage weit verbreitet, sei es zur Finanzierung von Elektroartikeln, Möbeln ein neues Auto oder Reisen. Viele Händler ermöglichen Null-Zins-Finanzierungen und Banken bieten Ratenkredite, die innerhalb weniger Stunden auf dem Konto verfügbar sind. Für Verbraucher hat das den Vorteil, dass sie ihre Konsumwünsche praktisch ohne Wartezeit erfüllen können. Wer jedoch viele Einkäufe mit Krediten finanziert, läuft Gefahr, irgendwann den Überblick zu verlieren und in einen finanziellen Engpass zu geraten – und dann ist die Versuchung groß, diese Lücke mit neuen Krediten zu stopfen, was das Problem aber nur vergrößert. In der Regel ist es also keine gute Idee, neue Kredite aufzunehmen, um bestehende Schulden zu begleichen. Es gibt jedoch Ausnahmen!

Schulden mit Kredit bezahlen

Fast immer sinnvoll: Dispokredit in Ratenkredit umschulden

Der einfachste verfügbare Kredit ist der Dispokredit auf dem eigenen Girokonto. Die Bank gewährt hier die Möglichkeit, das Konto jederzeit und ohne besondere Vereinbarung bis zum eingeräumten Dispolimit zu überziehen. Es ist nicht verkehrt, den Dispokredit im Notfall in Anspruch zu nehmen, solange er schnell durch eingehende Zahlungen ausgeglichen wird. Das ist jedoch oft nicht der Fall. Durch wiederholte Überziehungen wird der Dispo im Laufe der Zeit zu einem Dauerkredit. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, den Dispokredit auszugleichen, indem man ihn in einen Ratenkredit umschuldet. Warum? Der Dispokredit ist ziemlich teuer – oft mit zweistelligen Zinssätzen –, Ratenkredite dagegen durchweg günstiger. Außerdem ist durch die regelmäßigen Ratenzahlungen sichergestellt, dass der Kredit nach und nach abbezahlt wird.

Schulden zusammenfassen und wieder den Überblick gewinnen

Wenn man viele Kredite mit unterschiedlichen Beträgen, Raten und Laufzeiten hat, kann die Umschuldung in einen einzigen neuen Kredit eine gute Lösung sein, um Ordnung in die eigenen Finanzen zu bringen. Dabei werden mehrere Kredite zu einem einzigen neuen Kredit zusammengefasst. Dabei besteht außerdem die Möglichkeit, den neuen Kredit an die eigene aktuelle Situation anzupassen, etwa indem man die monatliche Rate erhöht oder verringert.

Allerdings: So verlockend eine niedrige monatliche Rate auf den ersten Blick erscheint – am Ende zahlen Sie damit mehr. Je niedriger die Rate, desto länger die Laufzeit. Und je länger die Laufzeit, desto länger zahlen Sie auch Zinsen. Wer dagegen seinen Kredit zügig abbezahlt, zahlt insgesamt weniger dafür.

Schulden mit Kredit bezahlen

Ein Beispiel: Angenommen, Sie nehmen einen Kredit über 10.000 Euro auf zu einem effektiven Zinssatz von 8 % p. a. Bei einer Laufzeit von 48 Monaten kommen Sie auf eine monatliche Rate von 243 Euro und Sie zahlen insgesamt Zinsen in Höhe von 1.655 Euro. Bei einer Laufzeit von 60 Monaten sinkt Ihre monatliche Rate auf 201 Euro, dafür steigen aber die Zinsen auf 2.086 Euro, also 431 Euro mehr.

Wählen Sie die Ratenhöhe daher so, dass Sie Ihren Kredit möglichst bald abbezahlen, ohne sich dabei zu überlasten. Mithilfe einer Haushaltsrechnung können Sie ermitteln, wie viel Geld Ihnen nach Abzug aller regelmäßigen und unregelmäßigen Kosten monatlich übrig bleibt. Mit dem Umschuldungskredit können dann die bestehenden Kredite abgelöst werden. 

Fazit

In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, alte Schulden mit neuen Schulden zu bezahlen. Vermeiden Sie jedoch unnötige Kreditaufnahmen und bemühen Sie sich, Ihre Kredite schnell abzubezahlen. Wichtig ist, dass Sie stets den Überblick über Ihre Finanzen behalten und sich finanziell nicht überfordern.

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